Freitag, 3. Juli 2015

Mondprinzessin Harmonia

            Leise weinend saß die kleine Mondprinzessin Harmonia am Mondkratersee und schaute immer wieder durch ihr Teleskop. Was sie da sah, was auf der Erde geschah, machte sie unendlich traurig. ….
Hektik war zu sehen und Menschen, die keine Blicke mehr für einen Moment der Ruhe und Besinnlichkeit übrig hatten. Sie hetzten schon am frühen Morgen durch die Straßen und nahmen die Schönheit ihrer Mutter Erde gar nicht mehr wahr. Die Leute drängelten, wenn sie ihre Bahn erreichen wollten, die Autofahrer hupten und Fußgänger liefen schon los bevor die Ampel grün wurde.
Laut war es geworden auf der Erde, die Sirenen der Krankenwagen und Polizei schallten durch die Ortschaften.
Für einen kurzen Moment schreckte es die Fußgänger aus ihrem überhasteten Lauf, doch noch immer kam ihnen nicht in den Sinn zu verweilen. Und so blieben ihnen die kleinen Lichtblicke des Lebens, die sogar Harmonia vom Mond aus sehen konnte,
verborgen. Niemand sah das kleine Stiefmütterchen, das sich zwischen den Steinen des Gehsteigs einen Weg ans Licht gesucht hatte. Das Gurren der Tauben empfanden die Menschen als störend, das Zwitschern der Vögel bei Tagesanbruch zu laut. Pflanzen, deren Wert sie nicht erkannten, wurden als Unkräuter beschimpft. Schon bald gab es nur noch Rasen kurzflorig wie ein Teppich, auf dem keine kleinen Gänseblümchensterne mehr blühten. Bäume wurden abgeholzt und Flüsse ihrem natürlichen Flussbett entrissen.
Harmonia sah mit erschrecken, wie die Bewohner der Erde ihre eigene Heimat durch Profitgier selbst zerstörten. Sie fühlte, das sie allein hilflos wäre und sie suchte nach einer Lösung um den Menschen die Augen zu öffnen. So holte sie sich ihre Schwester Melodie zu Hilfe und die beiden beratschlagten, was sie gegen die Hektik und Misswirtschaft auf der Erde, tun könnten. Melodie war die Hüterin des Sonnenlichts. Harmonie sorgte in der Nacht für Sternenglanz und Mondenschein. Ihre Verbündeten waren die Tiere und Pflanzen. Auch wenn beides von den Menschen schon arg geschunden war, die Fauna und Flora gaben sich selbst niemals auf. Sie zeigten dem Volk auf ihre Weise das es galt Achtsamer mit der Umwelt umzugehen. Kein übertreten der Flüsse geschah ohne Grund, kein Orkan, kein Tsunami, kein Vulkanausbruch waren
Willkür der Natur. Es waren Hinweise. Doch noch immer deuteten die Bewohner der Erde diese Zeichen falsch. Noch immer sahen die Menschen diese Naturgewalten als Zerstörung an. Dass jedoch sie selbst die Zerstörer ihres wunderschönen blauen Planeten waren, begriffen die meisten nicht. Grau in grau und Tristheit machten sich
auf dem Erden rund breit.Tiere und Pflanzen suchten nach Wegen, zu leben und zu wachsen. Sie wollten Frieden zwischen den Völkern der Erde. Immer mehr sinnlose Kämpfe wurden ausgetragen und Kriege geführt. Aus Traurigkeit wurde Selbstaufgabe. Aus Trauer wurde Wut, die bei manchen zum Hass wuchs. Die Liebe begann zu sterben.

Übertrumpfen, besser sein wollen, nichts gönnen wurden zu Lebenszielen. Doch Harmonia und Melodie schauten genau. Sie sahen die noch Hoffenden, sahen jene, die den Glauben noch nicht verloren hatten und sie sahen die Liebenden. Diese sollten nun ihre Mitstreiter werden, um allen Menschen wieder den Glauben und die Liebe, die Hoffnung und die Zuversicht nahe zu bringen. Unermüdlich schickten die beiden Mädchen Sonnenschein und Mondlicht auf die Erde, ließen die Sterne leuchten und zeigten den Bewohnern das Licht und Schatten nötig waren im Leben.
Doch das reichte denen, die nach Geld und Ruhm gierten, einfach nicht. Sie wollten noch mehr Geld falschen und Ruhm ihr Eigen nennen. Noch immer liefen die Menschen an all den kleinen Wundern der Natur achtlos vorbei. Die Sonne war ihnen zu heiß, der Regen zu viel, der Winter zu lang. Es wurde geschimpft und gemotzt. Laut. Besonders laut. So wie die Bewohner es mochten. Niemand sah die Zusammenhänge zwischen den Wettern und Jahreszeiten. Nur wenige sahen, dass sich die Erde mit dem vielen Schnee eine , für sie Ruhe und Erholung bringende Schutzhülle zulegte, um die Wunden der Ausbeutung heilen zu können. Keiner erkannte den dringend nötigen Wechsel zwischen Sonne und Regen.
Den Beiden war klar, das sie die große Gemeinschaft aufmerksam machen wollten und sie wach rütteln mussten aus ihrem falschen Handeln und Denken.
Sie wollten die Hektik und das triste Grau, das sich wie ein ewiger Schleier um die Erde zu legen begann, durch Besinnlichkeit, Frohgemut und Liebe ersetzen. Während sie darüber sprachen, weinte Harmonia, weinte sich den Kummer über die Sturheit der Bewohner von der Seele und die Tränen fielen als große Tropfen der Erde entgegen. Ihre Schwester Melodie wollte sie trösten und schickte Sonnenstrahlen in den grau werden wollenden Himmel. Das Licht verfing sich in den Tränen und ein Regenbogen spannte sich über das Himmelszelt. Erleuchtete in den schönsten Farben und verzauberte den Himmel in seiner ganzen Fülle. Hier und da blieben die Geschöpfe stehen, schauten in den Himmel und fühlten sich von der Farbenpracht angezogen. So folgten ihre
Blicke dem Regenbogen bis ans Ende und jeder Sehende trug ein Stück dieser Farben in die hektische Welt.
Aus den Farben entstanden wunderschöne Geschichten, die gern weiter erzählt wurden. Stunden der Ruhe legten sich auf die Erde. Langsam begannen die Menschen, sich wieder auf die schönen Dinge des Lebens zu besinnen.
Harmonia weinte. Ganz leise. Jede Träne trug Hoffnung und Glauben in sich. Melodies Sonnenstrahlen verzauberten auch diese kleinen, leisen Tränen in schöne leuchtende, in allen Farben schillernde Tropfen, die sich auf den Blumen niederließen und zwischen den Blättern der Bäume verfingen.
Jede dieser Tränen wurde entdeckt und auch diese Botschaften wurden voller Liebe und Herzlichkeit weitergegeben.
Die Hörenden sangen Lieder zu der Melodie, der auf die Erde tropfenden Tränen. Die Sehenden malten Bilder in allen Farben des Regenbogens. Die Dichtenden fanden Worte und gaben sie in Geschichten weiter. Die Fühlenden trugen die Liebe in sich und schenkten dieses Gefühl all denen, die das Sehen und Hören und Fühlen inzwischen verlernt hatten.

Die Hektik nahm ab und eine fühlbare Stille erfüllte die Bewohner. Doch noch immer waren zu viele der Herzen verhärtet. Sie fühlten die Wärme der Sonne nicht mehr und ihre Träger sahen nicht das helle Mondlicht. Um sie war es Nacht. Tiefes Dunkel. Sie spürten keine Liebe. Nicht ihr und nicht die Liebe ihrer Mitmenschen.
Gram und Traurigkeit hielten sie gefangen. Sie waren sehr mutlos geworden und vor allem auch misstrauisch. Sie glaubten einfach nicht mehr. Und sie hatten sich aufgegeben. Waren ohne Vertrauen. Nur Abwehr, kein Ankommen bei sich selbst. Voller Zweifel lebten sie in die Zeit und nahmen nicht wahr, dass sie sich selbst all der schönen Dinge des Lebens beraubten.
Da gab es die, die sich immer wieder klein redeten und
als wertlos empfanden. Dann waren da die, die hohe unsichtbare, unüberwindliche Mauern um ihr Herz gebaut hatten. Andere wieder fühlten nur Eis. Doch es war ihr Empfinden. Die Mauer war ihr Schutz, das Eis ihre eigene Kälte. Es war ihre Angst und sie glaubten, sich schützen zu müssen. Doch mit diesen aufgebauten Schutzmauern wuchs die Angst und das Misstrauen, sich selbst fühlen und lieben, starb. Die Liebenden konnten diese Mauern nicht einreißen. Sie konnten ihnen von außen nur mit unermüdlicher Liebe und Geduld, Risse zufügen. Wärme schenken und die Zuversicht nähren.
Von drinnen mussten die Impulse kommen, so das der Schutt nach außen fiel und nicht ins Herz. So das der Wind den Staub davontragen konnte und der Regen die letzten Reste davon spülen. Im Herzen musste es wieder warm werden, um das Eis zum schmelzen zu bringen. So, dass das Eiswasser abfließen konnte, wo es von den Sonnenstrahlen erwärmt wurde.
Zeit, Zeit spielte eine große Rolle bei den Menschen. Zeit, Geld und Macht.
Sie setzten sich immer mehr unter Druck. Sie hasteten weiterhin zur Arbeit, oft sogar noch zu einer zweiten, weil das Geld nicht reichte. Alles musste groß, neu und besser sein als das was der Nachbar besaß.
Sie eilten zur ihren Hobbys, sofern ihnen dazu noch die Zeit blieb.
Es galt Klischees zu erfüllen.
Wer nicht schlank war, wurde gemieden. Also eilten die Bewohner in die Sportstudios, verbrachten dort kostbare und vor allem teuer erkaufte Zeit um den Ansprüchen
falscher Fürsprecher zu entsprechen. Statt die Zeit in der Natur zu verbringen, beim Wandern, im großen Tierpark am Badesee oder beim Ski laufen, trimmten sie ihre Muskeln für viel Geld in teuren Fitnessstudios und kauften sich unnötige Aufbaupräparate und teure Zusatznahrung. Wer dieser Norm nicht entsprach, hatte es schwer in der Gesellschaft. Wer klein war, wurde als Zwerg beschimpft, wer zu groß
war wurde gehänselt. Die Hautfarbe bemängelt. Selbst Tiere und Pflanzen wurden nach ihrem Aussehen und vor allem nach ihrem Nutzen beurteilt.

All das sahen Harmonia und Melodie. Sie überlegten gemeinsam wie man den Bewohnern ihre Wurzeln zeigen konnte. Wie nur konnte man ihnen lehren wo ihre wahren Werte lagen? Nicht Größe und Aussehen, nicht Gewicht oder Hautfarbe bestimmten den Wert eines Menschen. Und jeder konnte sich seinen Wert nur selbst geben.
Es galt, das Selbstbewusstsein der Menschen, wieder in ihre Erinnerung zu rufen. Noch immer sahen zu viele einfach an allem vorbei. Sie waren unachtsam. Mit sich selbst und zu ihrer Umgebung.
Ihr Bestreben war, immer mehr zu sein als der andere. Kaum jemand sah die Wolken am Himmel. Höchstens wenn sie grau und voller Regen waren. Wenige nahmen die Geräusche der Natur wahr. Schnelligkeit zählte.
Viele waren süchtig nach Erfolg und Ruhm!
Harmonia und Melodie jedoch bauten auf all die, die sich noch von der Schönheit der Natur verzaubern ließen. Die, die noch ihren Blick zum Himmel richten konnten, egal wie sehr die Sonne schien, egal wie viel Regen fiel.
Die Prinzessinnen setzten auf jene, die noch in Wolken Bilder sahen. Die das Summen der Bienen verstanden und die einer Pflanze beim Wachsen zusahen. All jene,
die sich vom Regen küssen ließen und im rauschen eines Baches ein Lied hörten.
Nicht immer konnten sie den Erdenbewohnern einen Regenbogen als Erinnerungsbrücke an den klaren Himmel zaubern. Die Beiden wollten, dass die Menschen sich fast von allein wieder an ihre Wurzeln erinnerten und diese Erinnerungen weiter trugen.
Von Herz zu Herz. Von Geschöpf zu Geschöpf sollte das verloren geglaubte Wissen fließen, ohne all die unnützen Eigenschaften die sich die Menschen zugelegt hatten.

Harmonia und Melodie sahen kaum noch ein Lächeln auf den Gesichtern. Sie fühlten, hier musste denen die wieder begannen das Leben zu lieben, geholfen werden. Damit die schönen Lieder, Bilder und Texte weiter durch die Städte und Dörfer getragen werden konnten. Noch mehr Menschen sollten wieder sehend,hörend und fühlend werden.
Verbittert schauten die meisten umher, während sich die beiden Mädchen auf ihrem Planeten tummelten. Sie neckten und kitzelten sich, piekten sich in die Seiten und jauchzten vor lauter Vergnügen. Hin und wieder streiften so Melodies Sonnenstrahlen mit ihrer besonderen Kraft Harmonia und sie musste niesen und herzlich lachen.

Lächelnd schauten die beiden sich an. Was einer Mondprinzessin gut tat, konnte vielleicht auch den Menschen gefallen?! Während sie sich auf der Erde umsahen, entdeckte Melodie einige Kinder auf einem Spielplatz. Sie bauten Sandburgen und waren ganz vertieft in dieses Vergnügen. Sanft ließ die Sonnenprinzessin ihre Strahlen über die Gesichter der Kinder gleiten, zauberte Lichtpünktchen in ihre Augen und kitzelte ihnen an den Nasen. Die Kinder begannen zu niesen und Eines erschrak so sehr, dass es versehentlich auf einen Teil der Sandburg trat und diese zerfiel. Besorgt schauten die Eltern, doch die Kinder waren vom Kitzeln der warmen Sonnenstrahlen
so voller Lachen und Kichern und Albern, dass sie gar nicht traurig wurden.
Unter lautem Gekicher nahmen sie ihre Schippchen und Förmchen und bauten mit einem herzlichen Juchzen eine neue Burg. Ihr Lachen steckte die Erwachsenen an und so erhellte sich ein Fleckchen Erde unter dem quirligen Kinderlachen. Auf dem Nachhauseweg trugen die Kinder das Lachen durch die Straßen der Stadt und jeden, der ihnen entgegenkam, lächelten sie mit großen, glitzernden Augen an. Und so sah Melodie immer mehr Menschen lächeln und das Kinderlächeln berührte jeden, der es annahm. Voller Freundlichkeit begegneten sich immer mehr Bewohner der Erde.
Jedes Lächeln bremste die Hektik ein wenig aus und es war schön anzusehen, wie die Erdenbewohner sich gegenseitig ansteckten und die bezaubernsten Lächeln über den Planeten verteilten. Wieder wurde es ein wenig ruhiger und so widmeten sich Harmonia und Melodie einmal sich selbst. Die Wochen zogen ins Land und leider waren manche Erdbewohner so verbittert, das sie schnell vergaßen das sie allein für ihr Wohlergehen verantwortlich waren und so nahmen diese Lächeln wieder ab. Wurden weniger. Noch immer lebten zu viele Menschen aneinander vorbei. Ein Miteinander war kaum noch möglich. Freundschaften zerfielen unter Zeitmangel und Missverständnissen.
Zweifel wuchsen und gaben den Ängsten Nahrung. Die Mauern der Enttäuschten wuchsen in riesige Höhen und das Abtragen wurde immer schwerer.
Melodie und Harmonia mussten , nein sie wollten dies unbedingt verhindern. Ihnen war klar, dass sie den Wenigen den Rücken gegen all die scheinbaren Unüberwindlichkeiten stärken wollten. Sie machten sich Gedanken.
Wie konnte man den Erdbewohnern noch helfen?!

Die bunten Farben hatten sie den Bewohnen ja schon geschenkt, aber auch Melodien und ein verbindendes Lächeln. Doch noch waren es zu wenige, um alle dunklen Ecken mit einem freundlichen Hell zu beleuchten. Noch immer war die Zeit ein Problem der Bewohner. Viele waren auf sich und ihre Karriere orientiert. Da blieb wenig Zeit für Zwischenmenschliches. Geld zählte und so waren die Blicke auf das Wesentliche noch immer versperrt.
Die Wahrnehmungen der Menschen waren eingeschränkt. Noch zu sehr hielten sie an alten Denkmustern fest. Und so holten sich Harmonia und Melodie den Wind zu Hilfe.
Auch er wurde so manches Mal von den Menschen völlig verkannt und beschimpft. Stark pustete er dann über den blauen Planeten. Er wollte die Menschen auch daran
erinnern, sorgsamer mit der Natur umzugehen. Sie war nicht selbstverständlich, jeder Baum, jedes Tier, jede Pflanze, jedes Gewässer war ein einzigartiges Geschenk. Die Mädchen baten den Wind leise über die Erde zu streifen, so das er die Blätter der Bäume zum Rauschen brachte. Der Wind verfing sich in den Wäldern und Parks. Ganz leise erhob sich eine sanfte Melodie. Sanft raschelten die Blätter im Wind und ihre Melodie zog durch die Lande, von Wald zu Wald, von Stadt zu Stadt, in Gärten und Parkanlagen. Menschen blieben stehen und lauschten der Musik des Windes und sahen den Blättern hinterher, die sich auf ihre Herbstreise begaben. Buntes Laub fiel zur Erde. Manches Blatt blieb liegen und manches Blatt tänzelte weiter, bildete mit anderen tanzenden Blättern Häufchen und dicke bunte Schichten blieben auf Wegen und Plätzen liegen. Hier und da begann ein Menschenkind, durch die Laubhäufchen zu laufen und sie genossen das Rascheln der Herbstblätter. Manchmal schien es, als stünde die Zeit einen Moment lang still.
Da, da und da sah man bunte Drachen im Herbstwind fliegen. Kinder und Erwachsene hatten ihre Freude daran und niemand wollte höher, höher und noch höher hinaus
als es ein anderer war. Ging einmal ein Drachen entzwei halfen sich die Kinder und Erwachsenen untereinander, sie tauschten sich aus und es wurde Material verschenkt.
Mit Freude sahen die beiden Mädchen, dass die Menschen nicht mehr so egoistisch waren , sich gegenseitig bei Not unter die Arme griffen und halfen und sie begannen mit anderen zu teilen.
Wieder war eine Hürde genommen. Lichtblicke waren auf der Erde zu sehen, auch wenn nun der Herbst da war. Die Menschen besannen sich auf alte Traditionen. Kerzen wurden angezündet.. Oft sah man sie in den Fenstern leuchten und sie trugen die Wärme und Lichterfontänen in die dunkle Jahreszeit. Der Wind hatte mit seiner Melodie einiges bewirkt. Wieder war ein Stück Hektik von der Erde verbannt. Da war noch immer die Kälte in manchen Herzen, da waren noch immer Angst und Zweifel. Angst füttert Angst. Genährt aus all den Verletzungen der Vergangenheit. Und da die Menschen Angst hatten vor weiteren tiefen Verletzungen, hielten sie an ihren starren Denkmustern
fest. Behielten ihre Mauern und wollten die Lichtblicke und Wärme, die Farben und das Lachen nicht annehmen. Doch da waren all jene die schon Gefallen gefunden hatten an dem Bunt. An der Musik des Windes und an den, von Ort zu Ort, getragenen Geschichten. Sie gaben nicht auf. Viel zu schön war das Lächeln, das sich von Mensch zu Mensch vervielfältigte. Die Melodien des Windes klangen so klar und rein und die Farben des Regenbogens zauberten bei den Malern die schönsten Bilder hervor. Die Sonne schenkte so viel Wärme und Leben. Der Mond war der Wächter der Nacht und behütete die Erdenbewohner und jeder Stern strahlte in seinem schönsten Glanz und verzauberte den Himmel in ein kleines Glitzermeer. Und hin und wieder schauten die Menschen in den Himmel und erzählten ihrem ganz besonderen Stern von ihren Träumen und Wünschen, von ihren Erlebnissen und wenn sie einmal traurig waren. Doch wenn die Geschichte den Sternen entgegenflog, verflog auch die Traurigkeit und die Kraft des Lebens kehrte zurück.
Die Sterne strahlten in jeder Nacht den Menschen entgegen und schenkten ihnen zauberhafte Sternschnuppenmomente.
Musiker, Maler, Geschichtenerzähler fanden immer mehr neue Möglichkeiten, die Geschichten und Melodien und Bilder in die Welt zu tragen. Immer mehr Erdenbewohner gaben sich die Hand um der Hektik, dem Grau und dem Missmut die Stirn zu bieten.
Von Herz zu Herz wurden die Botschaften getragen, jedes Lächeln trug sich weiter und Lieder wurden gesungen. Und die Lieder erreichten Harmonia und Melodie und sie hörten sie voller Freude und sahen das Lächeln in den Gesichtern und sie wussten


Alles wird gut“. 

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