Leise
weinend saß die kleine Mondprinzessin Harmonia am Mondkratersee und
schaute immer wieder durch ihr Teleskop. Was sie da sah, was auf der
Erde geschah, machte sie unendlich traurig. ….
Hektik
war zu sehen und Menschen, die keine Blicke mehr für einen Moment
der Ruhe und Besinnlichkeit übrig hatten. Sie hetzten schon am
frühen Morgen durch die Straßen und nahmen die Schönheit ihrer
Mutter Erde gar nicht mehr wahr. Die Leute drängelten, wenn sie ihre
Bahn erreichen wollten, die Autofahrer hupten und Fußgänger liefen
schon los bevor die Ampel grün wurde.
Laut
war es geworden auf der Erde, die Sirenen der Krankenwagen und
Polizei schallten durch die Ortschaften.
Für
einen kurzen Moment schreckte es die Fußgänger aus ihrem
überhasteten Lauf, doch noch immer kam ihnen nicht in den Sinn zu
verweilen. Und so blieben ihnen die kleinen Lichtblicke des Lebens,
die sogar Harmonia vom Mond aus sehen konnte,
verborgen.
Niemand sah das kleine Stiefmütterchen, das sich zwischen den
Steinen des Gehsteigs einen Weg ans Licht gesucht hatte. Das Gurren
der Tauben empfanden die Menschen als störend, das Zwitschern der
Vögel bei Tagesanbruch zu laut. Pflanzen, deren Wert sie nicht
erkannten, wurden als Unkräuter beschimpft. Schon bald gab es nur
noch Rasen kurzflorig wie ein Teppich, auf dem keine kleinen
Gänseblümchensterne mehr blühten. Bäume wurden abgeholzt und
Flüsse ihrem natürlichen Flussbett entrissen.
Harmonia
sah mit erschrecken,
wie die Bewohner der Erde ihre eigene Heimat durch Profitgier selbst
zerstörten. Sie fühlte, das sie allein hilflos wäre und sie suchte
nach einer Lösung um den Menschen die Augen zu öffnen. So holte sie
sich ihre Schwester Melodie zu Hilfe und die beiden beratschlagten,
was sie gegen die Hektik und Misswirtschaft auf der Erde, tun
könnten. Melodie war die Hüterin des Sonnenlichts. Harmonie sorgte
in der Nacht für Sternenglanz und Mondenschein. Ihre Verbündeten
waren die Tiere und Pflanzen. Auch wenn beides von den Menschen schon
arg geschunden war, die Fauna und Flora gaben sich selbst niemals
auf. Sie zeigten dem Volk auf ihre Weise das es galt Achtsamer mit
der Umwelt umzugehen. Kein übertreten
der Flüsse geschah ohne Grund, kein Orkan, kein Tsunami, kein
Vulkanausbruch waren
Willkür
der Natur. Es waren Hinweise. Doch noch immer deuteten die Bewohner
der Erde diese Zeichen falsch. Noch immer sahen die Menschen diese
Naturgewalten als Zerstörung an. Dass jedoch sie selbst
die Zerstörer ihres wunderschönen blauen Planeten waren, begriffen
die meisten nicht. Grau in grau und Tristheit machten sich
auf
dem Erden rund breit.Tiere und Pflanzen suchten nach Wegen, zu leben
und zu wachsen. Sie wollten Frieden zwischen den Völkern der Erde.
Immer mehr sinnlose Kämpfe wurden ausgetragen und Kriege geführt.
Aus Traurigkeit wurde Selbstaufgabe. Aus Trauer wurde Wut, die bei
manchen zum Hass wuchs. Die Liebe begann zu sterben.
Übertrumpfen,
besser sein wollen, nichts gönnen wurden zu Lebenszielen. Doch
Harmonia und Melodie schauten genau. Sie sahen die noch Hoffenden,
sahen jene, die den Glauben noch nicht verloren hatten und sie sahen
die Liebenden. Diese sollten nun ihre Mitstreiter werden, um allen
Menschen wieder den Glauben und die Liebe, die Hoffnung und die
Zuversicht nahe zu bringen. Unermüdlich schickten die beiden Mädchen
Sonnenschein und Mondlicht auf die Erde, ließen die Sterne leuchten
und zeigten den Bewohnern das Licht und Schatten nötig waren im
Leben.
Doch
das reichte denen, die nach Geld und Ruhm gierten, einfach nicht.
Sie wollten noch mehr Geld falschen und Ruhm ihr Eigen nennen. Noch
immer liefen die Menschen an all den kleinen Wundern der Natur
achtlos vorbei. Die Sonne war ihnen zu heiß, der Regen zu viel, der
Winter zu lang. Es wurde geschimpft und gemotzt. Laut. Besonders
laut. So wie die Bewohner es mochten. Niemand sah die Zusammenhänge
zwischen den Wettern und Jahreszeiten. Nur wenige sahen, dass sich
die Erde mit dem vielen Schnee eine , für sie Ruhe und Erholung
bringende Schutzhülle zulegte, um die Wunden der Ausbeutung heilen
zu können. Keiner erkannte den dringend nötigen Wechsel zwischen
Sonne und Regen.
Den
Beiden war klar, das sie die große Gemeinschaft aufmerksam machen
wollten und sie wach rütteln mussten aus ihrem falschen Handeln und
Denken.
Sie
wollten die Hektik und das triste Grau, das sich wie ein ewiger
Schleier um die Erde zu legen begann, durch Besinnlichkeit, Frohgemut
und Liebe ersetzen. Während
sie darüber sprachen, weinte Harmonia, weinte sich den Kummer über
die Sturheit der Bewohner von der Seele und die Tränen fielen als
große Tropfen der Erde entgegen. Ihre Schwester Melodie wollte sie
trösten und schickte Sonnenstrahlen in den grau werden wollenden
Himmel. Das Licht verfing sich in den Tränen und ein Regenbogen
spannte sich über das Himmelszelt. Erleuchtete in den schönsten
Farben und verzauberte den Himmel in seiner ganzen Fülle. Hier und
da blieben die Geschöpfe stehen, schauten in den Himmel
und fühlten sich von der Farbenpracht angezogen. So folgten ihre
Blicke
dem Regenbogen bis ans Ende und jeder Sehende trug ein Stück dieser
Farben in die hektische Welt.
Aus
den Farben entstanden wunderschöne Geschichten, die gern weiter
erzählt wurden. Stunden der Ruhe legten sich auf die Erde. Langsam
begannen die Menschen, sich wieder auf die schönen Dinge des Lebens
zu besinnen.
Harmonia
weinte. Ganz leise. Jede
Träne trug Hoffnung und Glauben in sich. Melodies Sonnenstrahlen
verzauberten auch diese kleinen, leisen Tränen in schöne
leuchtende, in allen Farben schillernde Tropfen, die sich auf den
Blumen niederließen und zwischen den Blättern der Bäume verfingen.
Jede
dieser Tränen wurde entdeckt und auch diese Botschaften wurden
voller Liebe und Herzlichkeit weitergegeben.
Die
Hörenden sangen Lieder zu der Melodie, der auf die Erde tropfenden
Tränen. Die Sehenden malten Bilder in allen Farben des Regenbogens.
Die Dichtenden fanden Worte und gaben sie in Geschichten weiter. Die
Fühlenden trugen die Liebe in sich und schenkten dieses Gefühl all
denen, die das Sehen und Hören und Fühlen inzwischen verlernt
hatten.
Die
Hektik nahm ab und eine fühlbare Stille erfüllte die Bewohner. Doch
noch immer waren zu viele der Herzen verhärtet. Sie fühlten die
Wärme der Sonne nicht mehr und ihre Träger sahen nicht das helle
Mondlicht. Um sie war es Nacht. Tiefes Dunkel. Sie spürten keine
Liebe. Nicht ihr und nicht die Liebe ihrer Mitmenschen.
Gram
und Traurigkeit hielten sie gefangen. Sie waren sehr mutlos geworden
und vor allem auch misstrauisch. Sie glaubten einfach nicht mehr. Und
sie hatten sich aufgegeben. Waren ohne Vertrauen. Nur Abwehr, kein
Ankommen bei sich selbst. Voller Zweifel lebten sie in die Zeit und
nahmen nicht wahr, dass sie sich selbst all der schönen Dinge des
Lebens beraubten.
Da
gab es die, die sich immer wieder klein redeten und
als
wertlos empfanden. Dann waren da die, die hohe unsichtbare,
unüberwindliche Mauern um ihr Herz gebaut hatten. Andere wieder
fühlten nur Eis. Doch es war ihr Empfinden. Die Mauer war ihr
Schutz, das Eis ihre eigene Kälte. Es war ihre Angst und sie
glaubten, sich schützen zu müssen. Doch
mit diesen aufgebauten Schutzmauern wuchs die Angst und das
Misstrauen, sich selbst fühlen und lieben, starb. Die
Liebenden konnten diese Mauern nicht einreißen. Sie konnten ihnen
von außen nur mit unermüdlicher Liebe und Geduld, Risse zufügen.
Wärme schenken und die Zuversicht nähren.
Von
drinnen mussten die Impulse kommen, so das der Schutt nach außen
fiel und nicht ins Herz. So das der Wind den Staub davontragen konnte
und der Regen die letzten Reste davon spülen. Im Herzen musste es
wieder warm werden, um das Eis zum schmelzen zu bringen. So, dass das
Eiswasser abfließen konnte, wo es von den Sonnenstrahlen erwärmt
wurde.
Zeit,
Zeit spielte eine große Rolle bei den Menschen. Zeit, Geld und
Macht.
Sie
setzten sich immer mehr unter Druck. Sie hasteten weiterhin zur
Arbeit, oft sogar noch zu einer zweiten, weil das Geld nicht reichte.
Alles musste groß, neu und besser sein als das was der Nachbar
besaß.
Sie
eilten zur ihren Hobbys, sofern ihnen dazu noch die Zeit blieb.
Es
galt Klischees zu erfüllen.
Wer
nicht schlank war, wurde gemieden. Also eilten die Bewohner in die
Sportstudios, verbrachten dort kostbare und vor allem teuer erkaufte
Zeit um den Ansprüchen
falscher
Fürsprecher zu entsprechen. Statt die Zeit in der Natur zu
verbringen, beim Wandern, im großen Tierpark am Badesee oder beim
Ski laufen, trimmten sie ihre Muskeln für viel Geld in teuren
Fitnessstudios und kauften sich unnötige Aufbaupräparate und teure
Zusatznahrung. Wer dieser Norm nicht entsprach, hatte es schwer in
der Gesellschaft. Wer klein war, wurde als Zwerg beschimpft, wer zu
groß
war
wurde gehänselt. Die Hautfarbe bemängelt. Selbst Tiere und Pflanzen
wurden nach ihrem Aussehen und vor allem nach ihrem Nutzen beurteilt.
All
das sahen Harmonia und Melodie. Sie überlegten gemeinsam wie man den
Bewohnern ihre Wurzeln zeigen konnte. Wie nur konnte man ihnen
lehren wo ihre wahren Werte lagen? Nicht Größe und Aussehen, nicht
Gewicht oder Hautfarbe bestimmten den Wert eines Menschen. Und jeder
konnte sich seinen Wert nur selbst geben.
Es
galt, das Selbstbewusstsein der Menschen, wieder in ihre Erinnerung
zu rufen. Noch immer sahen zu viele einfach an allem vorbei. Sie
waren unachtsam. Mit sich selbst und zu ihrer Umgebung.
Ihr
Bestreben war, immer mehr zu sein als der andere. Kaum jemand sah die
Wolken am Himmel. Höchstens wenn sie grau und voller Regen waren.
Wenige nahmen die Geräusche der Natur wahr. Schnelligkeit zählte.
Viele
waren süchtig nach Erfolg und Ruhm!
Harmonia
und Melodie jedoch bauten auf all die, die sich noch von der
Schönheit der Natur verzaubern ließen. Die, die noch ihren Blick
zum Himmel richten konnten, egal wie sehr die Sonne schien, egal wie
viel Regen fiel.
Die
Prinzessinnen setzten auf jene, die noch in Wolken Bilder sahen. Die
das Summen der Bienen verstanden und die einer Pflanze beim Wachsen
zusahen. All jene,
die
sich vom Regen küssen ließen und im rauschen eines Baches ein Lied
hörten.
Nicht
immer konnten sie den Erdenbewohnern einen Regenbogen als
Erinnerungsbrücke an den klaren Himmel zaubern. Die Beiden wollten,
dass die Menschen sich fast von allein wieder an ihre Wurzeln
erinnerten und diese Erinnerungen weiter trugen.
Von
Herz zu Herz. Von Geschöpf zu Geschöpf sollte das verloren
geglaubte Wissen fließen, ohne all die unnützen Eigenschaften die
sich die Menschen zugelegt hatten.
Harmonia
und Melodie sahen kaum noch ein Lächeln auf den Gesichtern. Sie
fühlten, hier musste denen die wieder begannen das Leben zu lieben,
geholfen werden. Damit die schönen Lieder, Bilder und Texte weiter
durch die Städte und Dörfer getragen werden konnten. Noch mehr
Menschen sollten wieder sehend,hörend und fühlend werden.
Verbittert
schauten die meisten umher, während sich die beiden Mädchen auf
ihrem Planeten tummelten. Sie neckten und kitzelten sich, piekten
sich in die Seiten und jauchzten vor lauter Vergnügen. Hin und
wieder streiften so Melodies Sonnenstrahlen mit ihrer besonderen
Kraft Harmonia und sie musste niesen und herzlich lachen.
Lächelnd
schauten die beiden sich an. Was einer Mondprinzessin gut tat, konnte
vielleicht auch den Menschen gefallen?! Während sie sich auf der
Erde umsahen, entdeckte Melodie einige Kinder auf einem Spielplatz.
Sie bauten Sandburgen und waren ganz vertieft in dieses Vergnügen.
Sanft ließ die Sonnenprinzessin ihre Strahlen über die Gesichter
der Kinder gleiten, zauberte Lichtpünktchen in ihre Augen und
kitzelte ihnen an den Nasen. Die Kinder begannen zu niesen und Eines
erschrak so sehr, dass es versehentlich auf einen Teil der Sandburg
trat und diese zerfiel. Besorgt schauten die Eltern, doch die Kinder
waren vom Kitzeln der warmen Sonnenstrahlen
so
voller Lachen und Kichern und Albern, dass sie gar nicht traurig
wurden.
Unter
lautem Gekicher nahmen sie ihre Schippchen und Förmchen und bauten
mit einem herzlichen Juchzen eine neue Burg. Ihr Lachen steckte die
Erwachsenen an und so erhellte sich ein Fleckchen Erde unter dem
quirligen Kinderlachen. Auf dem Nachhauseweg trugen die Kinder das
Lachen durch die Straßen der Stadt und jeden, der ihnen entgegenkam,
lächelten sie mit großen, glitzernden Augen an. Und so sah Melodie
immer mehr Menschen lächeln und das Kinderlächeln berührte jeden,
der es annahm. Voller Freundlichkeit begegneten sich immer mehr
Bewohner der Erde.
Jedes
Lächeln bremste die Hektik ein wenig aus und es war schön
anzusehen, wie die Erdenbewohner sich gegenseitig ansteckten und die
bezaubernsten Lächeln über den Planeten verteilten. Wieder wurde es
ein wenig ruhiger und so widmeten sich Harmonia und Melodie einmal
sich selbst. Die Wochen zogen ins Land und leider waren manche
Erdbewohner so verbittert, das sie schnell vergaßen das sie allein
für ihr Wohlergehen verantwortlich waren und so nahmen diese Lächeln
wieder ab. Wurden weniger. Noch immer lebten zu viele Menschen
aneinander vorbei. Ein Miteinander war kaum noch möglich.
Freundschaften zerfielen unter Zeitmangel und Missverständnissen.
Zweifel
wuchsen und gaben den Ängsten Nahrung. Die Mauern der Enttäuschten
wuchsen in riesige Höhen und das Abtragen wurde immer schwerer.
Melodie
und Harmonia mussten , nein sie wollten dies unbedingt verhindern.
Ihnen war klar, dass sie den Wenigen den Rücken gegen all die
scheinbaren Unüberwindlichkeiten stärken wollten. Sie machten sich
Gedanken.
Wie
konnte man den Erdbewohnern noch helfen?!
Die
bunten Farben hatten sie den Bewohnen ja schon geschenkt, aber auch
Melodien und ein verbindendes Lächeln. Doch noch waren es zu wenige,
um alle dunklen Ecken mit einem freundlichen Hell zu beleuchten. Noch
immer war die Zeit ein Problem der Bewohner. Viele waren auf sich und
ihre Karriere orientiert. Da blieb wenig Zeit für
Zwischenmenschliches. Geld zählte und so waren die Blicke auf das
Wesentliche noch immer versperrt.
Die
Wahrnehmungen der Menschen waren eingeschränkt. Noch zu sehr hielten
sie an alten Denkmustern fest. Und so holten sich Harmonia und
Melodie den Wind zu Hilfe.
Auch
er wurde so manches Mal von den Menschen völlig verkannt und
beschimpft. Stark pustete er dann über den blauen Planeten. Er
wollte die Menschen auch daran
erinnern,
sorgsamer mit der Natur umzugehen. Sie war nicht selbstverständlich,
jeder Baum, jedes Tier, jede Pflanze, jedes Gewässer war ein
einzigartiges Geschenk. Die Mädchen baten den Wind leise über die
Erde zu streifen, so das er die Blätter der Bäume zum Rauschen
brachte. Der Wind verfing sich in den Wäldern und Parks. Ganz leise
erhob sich eine sanfte Melodie. Sanft raschelten die Blätter im Wind
und ihre Melodie zog durch die Lande, von Wald zu Wald, von Stadt zu
Stadt, in Gärten und Parkanlagen. Menschen blieben stehen und
lauschten der Musik des Windes und sahen den Blättern hinterher, die
sich auf ihre Herbstreise begaben. Buntes Laub fiel zur Erde. Manches
Blatt blieb liegen und manches Blatt tänzelte weiter, bildete mit
anderen tanzenden Blättern Häufchen und dicke bunte Schichten
blieben auf Wegen und Plätzen liegen. Hier und da begann ein
Menschenkind, durch die Laubhäufchen zu laufen und sie genossen das
Rascheln der Herbstblätter. Manchmal schien es, als stünde die Zeit
einen Moment lang still.
Da,
da und da sah man bunte Drachen im Herbstwind fliegen. Kinder und
Erwachsene hatten ihre Freude daran und niemand wollte höher, höher
und noch höher hinaus
als
es ein anderer war. Ging einmal ein Drachen entzwei halfen sich die
Kinder und Erwachsenen untereinander, sie tauschten sich aus und es
wurde Material verschenkt.
Mit
Freude sahen die beiden Mädchen, dass die Menschen nicht mehr so
egoistisch waren , sich gegenseitig bei Not unter die Arme griffen
und halfen und sie begannen mit anderen zu teilen.
Wieder
war eine Hürde genommen. Lichtblicke waren auf der Erde zu sehen,
auch wenn nun der Herbst da war. Die Menschen besannen sich auf alte
Traditionen. Kerzen wurden angezündet.. Oft sah man sie in den
Fenstern leuchten und sie trugen die Wärme und Lichterfontänen in
die dunkle Jahreszeit. Der Wind hatte mit seiner Melodie einiges
bewirkt. Wieder war ein Stück Hektik von der Erde verbannt. Da war
noch immer die Kälte in manchen Herzen, da waren noch immer Angst
und Zweifel. Angst füttert Angst. Genährt aus all den Verletzungen
der Vergangenheit. Und da die Menschen Angst hatten vor weiteren
tiefen Verletzungen, hielten sie an ihren starren Denkmustern
fest.
Behielten ihre Mauern und wollten die Lichtblicke und Wärme, die
Farben und das Lachen nicht annehmen. Doch da waren all jene die
schon Gefallen gefunden hatten an dem Bunt. An der Musik des Windes
und an den, von Ort zu Ort, getragenen Geschichten. Sie gaben nicht
auf. Viel zu schön war das Lächeln, das sich von Mensch zu Mensch
vervielfältigte. Die Melodien des Windes klangen so klar und rein
und die Farben des Regenbogens zauberten bei den Malern die schönsten
Bilder hervor. Die Sonne schenkte so viel Wärme und Leben. Der Mond
war der Wächter der Nacht und behütete die Erdenbewohner und jeder
Stern strahlte in seinem schönsten Glanz und verzauberte den Himmel
in ein kleines Glitzermeer. Und hin und wieder schauten die Menschen
in den Himmel und erzählten ihrem ganz besonderen Stern von ihren
Träumen und Wünschen, von ihren Erlebnissen und wenn sie einmal
traurig waren. Doch wenn die Geschichte den Sternen entgegenflog,
verflog auch die Traurigkeit und die Kraft des Lebens kehrte zurück.
Die
Sterne strahlten in jeder Nacht den Menschen entgegen und schenkten
ihnen zauberhafte Sternschnuppenmomente.
Musiker,
Maler, Geschichtenerzähler fanden immer mehr neue Möglichkeiten,
die Geschichten und Melodien und Bilder in die Welt zu tragen. Immer
mehr Erdenbewohner gaben sich die Hand um der Hektik, dem Grau und
dem Missmut die Stirn zu bieten.
Von
Herz zu Herz wurden die Botschaften getragen, jedes Lächeln trug
sich weiter und Lieder wurden gesungen. Und die Lieder erreichten
Harmonia und Melodie und sie hörten sie voller Freude und sahen das
Lächeln in den Gesichtern und sie wussten
„Alles
wird gut“.
Eine wunderschöne Geschichte! D a n k e! ♥
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