Samstag, 8. August 2015

Gedichtvorstellung

EINES TAGES WERDE ICH DIR EIN GEDICHT SCHREIBEN

Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben,
das weder die Luft erwähnt noch die Nacht,
ein Gedicht, das die Namen der Blumen auslässt,
in dem es keinen Jasmin und keine Magnolien gibt.
Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben ohne Vögel
und Quellen, ein Gedicht, das das Meer umgeht
und das nicht in die Sterne schaut.

Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben,
das sich darauf beschränkt, mit den Fingern über deine Haut zu fahren,
und das deinen Blick in Worte verwandelt.
Ohne Vergleiche, ohne Metaphern, eines Tages werde ich dir
ein Gedicht schreiben, das nach dir riecht,
ein Gedicht mit dem Rhythmus deines Pulses,
mit der Kraft, dem Druck deiner Umarmung.
Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben,

den Gesang meines Glücks.

Darío Jaramillo Agudelo, 
*28.07.1947, Kolumbien 

 Algún día escribiré un poema que no
mencione el aire ni la noche;
un poema que omita los nombres de las flores,
que no tenga jazmines o magnolias.
Algún día te escribiré un poema sin pájaros
ni fuentes, un poema que eluda el mar
y que no mire a las estrellas.

Algún día te escribiré un poema que se limite
a pasar los dedos por tu piel
y que convierta en palabras tu mirada.
Sin comparaciones, sin metáforas,
algún día escribiré un poema que huela a ti,
un poema con el ritmo de tus pulsaciones,
con la intensidad estrujada de tu abrazo.
Algún día escribiré un poema,

el canto de mí dicha.


Darío Jaramillo Agudelo, 
*28.07.1947, Kolumbien

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