Sonntag, 17. Januar 2016

Casablanca ~ City ~

Casablanca



Er hat an ihr vorbeigesehn
Und ihm war kalt dabei
Kein Abschied macht es Ungeschehn
Spiel nochmal As Time goes by
Er hat sie nicht vergessen können
Das lächelnde Gesicht
War ein stilles Niederbrennen
Nie ganz ausgelöscht

Spiel nochmal As Time goes by

Play it again Sam, again and again
Play it again Sam, again and again
Play it again Sam, again and again
Play it again Sam, again and again
Casablanca - As Time goes by
Casablanca - As Time goes by

Wenn er die Zigarette ausdrückt und die Augen reibt
Sieht er wie sie ihm davonfliegt
Nur der Nebel bleibt
Er hat an ihr vorbeigesehn
Und ihm war kalt dabei
Kein Abschied macht es ungeschehn
Es war ein trüber Mai

Spiel nochmal As Time goes by

Play it again Sam, again and again
Play it again Sam, again and again
Play it again Sam, again and again
Play it again Sam, again and again
Casablanca - As Time goes by

Freitag, 15. Januar 2016

Chaos

(Aus den Windgesprächen) 

Wortspiralen winden sich in Gedanken.
Holzwurmlarven gleich, bohren sie Löcher
doch ins Zentrum dringen sie nicht.
Stahlhart die Denkweise
Betoniert – Festgefahren.
Undurchdringlich.

Leere Worthülsen befallen Denkweisen
Aufgesaugt dieses Hohle Geschwätz
dringt es in das Sein
Explosionsartig Krater reißt
Funken sprühend
Durchdringend

Entseelte Wortfetzen fliegen durch Inspirationen
Ausdrucksleer legen sie Empfindungen lahm
tragen Kälte in die Mitte des Herzens
Erfrieren die Gefühle
Schlotternde Gliedmaßen
Erstarren

Wind weht durch das Gedankenchaos
Wortfetzen werden zusammengefügt
Worthülsen sinnvoll gefüllt
Spiralen gerade gerückt
Wärme kehrt zurück
Herzmitte taut auf  

Mittwoch, 13. Januar 2016

Tamino

Tamino fällt aus allen Wolken 

Verwirrt vom Gesang der Amseln und mit schmerzendem Rücken, öffnte Tamino seine Augen. Suchend blickte er sich um.
War er ….?“

Kein Auto, kein Anhänger, keine Emma.
Nur ein Himmel, der sich von den Nachtschwarzen Wölkchen befreite und eine Sonne, die ihre ersten zarten Strahlen über die Dächer der Stadt gleiten lies.
Leicht fröstelnd saß Tamino auf der kleinen roten Bank auf dem Hof seiner ehemaligen Schule. Irritiert schaute er auf die Fassade des Gebäudes. Da waren die vier Zitate, die Lehrer und Schüler zwischen die Fensterreihen gespannt hatten. Doch wieso saß er noch immer hier?
Fassungslos zog er sein Handy aus der Jeans und schaute auf das Display. Ja, das Telefonat bei seiner Mummi gab es wirklich. Er hatte sie gestern spät Abends noch angerufen. Langsam kamen seine Erinnerungen wieder. Nach dem Anruf wollte er sich doch auf den Weg zu Emma machen.

Alles war nur ein Traum. Er saß hier, hatte sich in einem Traum verloren und war darüber eingeschlafen.
Den Sonnenaufgang konnte er für einen Ausritt völlig vergessen. War er ein Träumer? Einer der immer nur von Illusionen lebte und sie niemals umsetzte? Sollten sich die Worte von Rena bewahrheiten, die sie ihm einst entgegengeschmettert hatte. Weil er ihre Träume nicht erfüllte.

Es waren immer ihre Träume, niemals jedoch seine. Ihre gemeinsamen anfänglichen Pläne waren bescheiden gewesen, doch irgendwann hatte Rena Höhenflüge. Wollte schöner, wollte besser. Die kleine süße Wohnung war ihr zu eng. Was einst ihr kuscheliges Nest war, wurde ihr zum Gefängnis.
Geträumt war genug, nun wollten die Träume gelebt werden. Seine Träume.

Schluss. Nicht schon wieder in den alten Geschichten verlieren. Das er daraufhin begann zu spielen um Rena zurückzugewinnen, war einzig und allein seine Entscheidung gewesen. Rena war Vergangenheit und all die Erfahrungen, die er während seiner Spielsucht gesammelt hatte, konnten ihm jetzt dazu verhelfen, sein Leben anders anzupacken.

Er hatte seiner Mummi gestern ein Versprechen gemacht. Einhaltbar war es nach der verschlafenen Nacht nun keineswegs mehr. Wollte er sie warten lassen? Das Gespräch einfach so stehen lassen und sie somit wieder, wie so oft, in Unruhe versetzen?
Dies wäre sicher der einfachste Weg, doch gerade diesen wollte er ja verlassen und sein Leben wieder in geordnete Bahnen bringen. Zu oft hatte er seine Freunde, seine Eltern, später seine Mummi und seine Geschwister mit falschen Versprechungen vertröstet. Hier half nur ein Zugeständnis. Ohne zu zögern, drückte er auf Wahlwiederholung. Es dauerte auch nicht lange, bis er die weiche warme Stimme seiner Mummi vernahm. „Hallo Tamino“, meldete sie sich. „Mummi, ich... ich hatte Dir gestern versprochen, dass ich heute bei Dir mit jemanden eintreffen werde. Ich bin dann aber über meine Träume eingeschlafen. Bitte verzeih, ich werde es nicht schaffen zu Mittag bei Dir zu sein mit dem angekündigten Gast. Kann ich erst einmal allein zu Dir kommen und alles weitere vor Ort bei Dir neu planen?“




Samstag, 2. Januar 2016

Mondnächte

Der Mond verzaubert mit seinem Licht die Wolken zu kleinen Segelschiffchen. Sie treiben sanft am Nacht-blauen Himmel – jedes für sich und doch auch zusammen. Manchmal stoßen sie sich an, ziehen alleine weiter und treffen sich wieder. Wolkenschiffchen tragen Träume und Sehnsüchte durch die Nacht, manchmal verirrt sich ein Traum in den Weiten, um sich neu zu formen. Ein anderer wächst zusammen mit
einem Wunsch und wenn der Tag erwacht, werden manche Träume wahr. Andere dürfen Träume bleiben und auch Sehnsucht. Sie finden Erfüllung, wenn ihre Zeit heran gereift ist. Kein Traum geht verloren, er verändert sich vielleicht ein wenig. Dieses Blau, verzaubert vom Mond, schenkt Ruhe und Einkehr. Nimmt der Nacht ihre angedichtete Schwärze. Facettenreich zeigt sich der Himmel. Mit seiner uralten, wissenden Klarheit hüllt der Mond die Erde in ein besonderes Licht. 

Wächter des Lebens, Beobachter … so blickt er von seinem Platz am Himmel

herab. Schimmernd fällt sein Licht in die Straßen. Auf Fenster und auch auf mich … so sanftmütig, milde. Er lächelt, treibt Schabernack, versteckt sich hinter Wolken und ist doch immer da. So wie die Sehnsucht, die Träume … das Leben.

E.L.