Freitag, 29. April 2016

Frühlingskaleidoskop




Oh nein, auch Väterchen Frost´s Versuch dem Frühling mit eisigem Atem Einhalt zu gebieten, ist ihm nicht gelungen.
Seine Starallüren haben die zarten Frühlingsblüten fast im Keim erstickt.
Jeden Tag vervielfachen sich die grünen Blättchen an den Bäumen. Die Birken stehen schon in vollem Grün, die Weiden tun es ihnen nach, nur die Blutbuche lässt sich noch Zeit und reckt ihre kargen braunen Arme Blattlos in den Himmel. Der kleine Bergahorn zeigt zarte Knospen und die Eiche harrt noch etwas aus. Alt ist sie und knorrig, beschnitten. Und erinnert an Hesses Gestutzte Eiche.

Unendliche Facetten Grün zeigen dem Herren des Eises, „Hier hast du deine Vorherschaft für die nächsten Wochen verloren, dein kalter Atem haucht uns keine Angst mehr ein.“

Am Fuße des kleinen Turmes stehen Kirschbäume und ihre großen Blütendolden stahlen im reinen Weiß.
Jungfräulich, eine Homage an den Winter, aber ebenso an das erwachende Leben. In ihrem unschuldigen Blütentraum tanzt die Sonne von Blatt zu Blatt.
Sie buhlen nicht, wer am meisten, am schönsten strahlt.
Sonne und Blüten fügen sich zusammen und nehmen der Zwietracht der Krähen ihre Kraft.
Sie lassen sich auch nicht blenden von der Schönheit der Elstern, deren Schwänze wie blaue Schleier über das frische Grün der Gänseblümchenwiesen tanzen.
Vogelhochzeit.

Die Vögel tanzen, schweben, necken und balzen.
Jubillierend werdebn verspätete Männchen um alleingebliebene Weibchen.
Sie gleiten im Wind vor himmelblauen Hintergrund.

„Leichtigkeit des Seins“

Nur einen Wimpernschlag, nur einen Schritt und Licht und Schatten verzaubern den „Erlengrund“ aufs Neue.
Ein riesiges lebendiges Kaleidoskop in dem wir leben.
Eine Bewegung und ein neues Bild entsteht.
Dreh dich. Dreh dich inmitten dieses Paradieses. 

Atme
Fühle
Sehe
Höre
Rieche
verwehr dich nicht.
Der Frühling, er ist da, auch wenn der Winter einen Moment lang zum „verweilen“ aufgerufen hat.
Noch schafft die Sonne keine Badeseetemperaturen, doch wenn sie die Haut streift prickelt das Erwachen darunter.
Hummeln suchen brummend nach Nektar und ein Pärchen Wildgänse erhofft sich ein Plätzchen im Pfuhl. Doch der ist schon bewohnt.
Die Spatzen brüten in Nischen und die Krähe verweist die zeternde Elster aus dem noch recht kahlen Baum. Kleine trockene Zweige fliegen zu Boden.

In den Birken rauscht der Wind. Spielt mit der grünen Langhaarperücke,
Weit hinter den Häusern stehen drei große Kastanien. Ihre mächtigen Baumkronen blicken über die Dächer und die Sonne spielt mit den sich entfaltenden Blättern. Farbspielereien.
Dreh dich, dreh dich,
sieh die Farben und Formen ,
sieh bei jedem Dreh ein weiteres Bild.
Wirf den Wintermantel ab,

fühle die Frühlingswärme …. dreh dich ins Leben  

4 Kommentare:

  1. Deine schöne Schilderung lässt den Frühling richtig aufleben. Das tut gut in dem Regengrau, was hier den Himmel hier ziert. Leider entlassen die Wolken auch ihr Nass auf die Erde. Ich will deinen Text gleich noch einmal lesen.

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  2. Was für ein besonderer Moment
    Danke für Deine Zeit
    LG an Dich

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  3. auch ich lief mit
    umd schob das Fahrrad
    mal ein Stück
    staunend immer wieder
    wie Früh-im-jahr
    Leben erwacht und
    was es mit uns macht.

    Danke für deine so schönen Zeilen und nun auf in den Feiertag.



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  4. Liebste Grüße an Dich .... lass uns einen Moment verweilen
    HerzGrüße an Dich

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